Zeittafel

Um 1050 dürfte in Hofstetten eine erste Burganlage errichtet worden sein.

1122 taucht mit „Purchhard de Hovestete“ erstmals einer der Herren von Hofstetten in in einer Urkunde auf. Sie wurde vom Eichstätter Bischof Udalrich II. am 19. November in Bamberg während eines Hoftages Kaiser Heinrichs V. ausgestellt. Besiegelt wird darin ein personeller Tausch. Einer der Eigenleute des Bischofs namens Brunward wurde dem Bamberger Bischof übergeben, dessen Eigenmann Ramvold im Gegenzug „Eigentum“ des Eichstätter Bischofs wurde. Namentlich aufgeführte Zeugen sind neben drei Ministerialen des Kaisers je vier Geistliche der beiden Bischöfe, acht freigeborene Adelige und elf Ministerialen des Bamberger sowie 23 Ministerialen des Eichstätter Bischofs. Unter diesen steht Burkhard von Hofstetten an siebenter Stelle der Eichstätter Ministerialen.
1272 Heinrich von Hofstetten, einer seiner Nachfahren, erhält bei den Grafen von Hirschberg das Hofamt des Mundschenken.
1276 Heinrich Schenk von Hofstetten erwirbt die Burg Geyern bei Weißenburg.
1310 Heinrichs Söhne Heinrich, Ulrich und Goswin nennen sich nun Schenken von Geyern.
1411 Die am Stammsitz wohnenden Herren von Hofstetten besitzen nur noch einen Teil von Hofstetten.
1423 Die Erben eines Heinrich Hofstetter verkaufen die „Behausung“ an Ulrich Hemberger zu Unterstall bei Neuburg/Donau.
1466 Der gleichnamige Sohn des Ulrich Hemberger veräußert die Stammburg der Herren von Hofstetten an den Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau.
um 1470 lässt Wilhelm von Reichenau die Ringmauer der Burg verstärken und mit Eckbastionen versehen.
um 1690 lässt Fürstbischof Johann-Euchar Schenk von Castell von seinem Hofbaumeister Jakob Engel die mittelalterliche Burg in ein Barockes Jagdschloss umwandeln.
1694 Abschluss der Bauarbeiten
1697 Tod des Bauherren
1702 ist ein Aufenthalt des Fürstbischofs Johann Martin von Eyb zur Hirschjagd belegt.
ab 1729 dürfen die Eichstätter Jesuiten mit Erlaubnis des jeweiligen Fürstbischofs einen Teil ihrer Herbstferien in Hofstetten verbringen.
1817 erhält Napoleons Stiefsohn Eugéne de Beauharnais, der gleichzeitig Schwiegersohn des ersten bayerischen Königs Max I. Joseph ist, aufgrund der nach dem Sturz Napoleons ausgehandelten Verträge das neu gegründete Fürstentum Eichstätt mit etwa 24 000 Einwohnern – als Entschädigung für seine vorherige Stellung als Vize-König von Italien. Außerdem verleiht ihm der König den Titel eines Herzogs von Leuchtenberg. Zu dem kleinen Fürstentum gehört auch das Schloss in Hofstetten.
1824 stirbt Eugéne im Alter von 42 Jahren in München.
1828 bemüht sich seine Witwe Auguste Amalie als Vormund ihrer beiden Söhne um den Rückkauf des Fürstentum Eichstätt an den bayerischen Staat, doch die Pläne scheitern.
1832 August Herzog von Leuchtenberg, der älteste Sohn, übernimmt das Fürstentum Eichstätt und tritt noch im selben Jahr die Gerichts- und die meisten seiner Herrschaftsrechte an den bayerischen Staat ab. Das Schloss Hofstetten gehört ihm auch weiterhin.
1835 stirbt August Herzog von Leuchtenberg mit erst 25 Jahren als Prinzgemahl der Königin Maria da Gloria von Portugal, nur wenige Monate nach seiner Heirat.
1838 Augusts jüngerer Bruder Maximilian übernimmt den Eichstätter Besitz.
1839 Maximilian heiratet in St. Petersburg Maria Nikolajewna, die älteste Tochter des russischen Zaren Nikolaus I.
1840/41 mit seiner Frau besucht Maximilian Herzog von Leuchtenberg seine Eichstätter Güter.
1852 erliegt am 1. November vier Wochen nach seinem 35. Geburtstag der Herzog von Leuchtenberg und Fürst von Eichstätt einem unheilbaren Lungenleiden. Maximilian hinterlässt sechs unmündige Kinder. Zur Erbfolge berechtigt ist sein ältester, 1843 geborener Sohn Nikolaus. Die Vormundschaft für den Neunjährigen übernimmt Maximilians Witwe Maria Nikolajewna.
1855 verkauft Maria Nikolajewna für drei Millionen Gulden die den Leuchtenberg verbliebenen Besitzungen einschließlich Schloss Hofstetten an den bayerischen Staat. Damit geht den vier Söhnen von Maximilian das väterliche Erbe in Bayern ein für allemal verloren – weil ihre Mutter will, dass die Kinder ihren Lebensmittelpunkt in Russland beibehalten sollen. Tragisch für den ältesten Sohn Nikolaus, der als einziger sich später in Bayern nierderlässt und u.a. die ehemalige Benediktinerabtei Seeon im Chimgau erwirbt.
1861 findet im Schloss Hofstetten eine Inventur durch die kgl. Baubehörde Eichstätt statt und es wird Sitz eines königlich-bayerischen Forstamtes.
1890 wird die spätmittelalterliche Ringmauer erneuert.
1912 neuer Trockenlegungsversuch des Burggrabens durch Pflasterung der Rinne rund ums Schloss
1921 wird der Brunnen im Innenhof um einen Meter vertieft.
1922 erhält das Schloss elektrisches Licht.
1923 bekommt das Schloss fließendes Wasser. Dazu wird eine elektrisch-automatische Pumpanlage in den Brunnen eingebaut und im obersten Stockwerk des Bergfrieds ein Wasserreservoir errichtet.
1959 letzter Eintrag in dem seit 1861 geführten Berichtsheft. Der damalige Leiter, Forstmeister Fritz Fleischer, installiert in seiner Dienstwohnung auf eigene Kosten zwei Ölöfen anstelle der alten Kachelöfen.
1962 kaufen die Englischen Fräulein (Maria-Ward-Schwestern, seit 2004 Congregatio Jesu) in München-Nymphenburg für ihre Eichstätter Niederlassung vom bayerischen Staat das Schloss mit rund 13 000 Quadratmeter Grund.
1973 das Schloss wird deutschlandweit in Zeitungsanzeigen zum Kauf angeboten.
1974 erwerben Helga und Peter Leuschner sowie Therese und Josef Schrefel das Schloss, von dem der einstige „Obst- und Baumgarten“ im Norden abgetrennt und mit einem Bauernhof bebaut worden war.
1975 Einzug ins Schloss
1978 Beginn der Außen- und Innen-Renovierung, die sich über viele Jahre hinzieht.
1981 Renovierung des Stadels
2003 Renovierung der hundert Meter langen Gartenmauer auf der Südseite
2005 Beginn der neuen Renovierung (Ringmauer und Dachwerk des Stadels)
2006 Beginn des Einbaus einer umweltfreundlichen Bauteiltemperierung, um die Feuchtigkeitsprobleme in den Griff zu bekommen, und Einbau einer Ferienwohnung im ersten Obergeschoss
2008 Fortführung der Renovierung und Beginn der Renovierung von Außenfassade und Dachwerk Schloss
2009 Beendigung der Schlossrenovierung und Vermietung des ersten Obergeschosses als zwei Ferienwohnungen im barocken Raumgefüge und gleichzeitig gelegentliche Vermietung der Festräume des zweiten Obergeschosses für Veranstaltungen